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  • Autorenbild◾️PROJEKT◾️HISTORISCHE◾️GRENZE◾️

Grenzsteine der Brunster Nutzung




LEUTERSHAUSEN/ DOMBÜHL - An der Kreisstraße zwischen Leutershausen und Dombühl steht dieser wunderschöne Grenzstein mit den nach Osten gerichteten Buchstaben "BN".


An dieser Stelle ist in der HISTORISCHEN KARTE der Vermessungsverwaltung des Freistaates Bayern in der Tat dieser Grenzstein eingezeichnet.

Diese Grenzsteinlinie umschließt ein umfangreiches Waldgebiet im Bereich der Markungen Brunst und Eckartsweiler.


Für das Jahr 1271 ist für diesen Bereich überliefert, dass es hier ein Rittergeschlecht gab. 1318 haben die Burggrafen von Nürnberg dieses Gebiet von den Grafen von Truhedingen gekauft. So kamen sie dann auch in den Besitz der kirchlichen Rechte von Brunst/ Weißenkirchberg.


Nun stand plötzlich die Frage im Raum: Könnte "BN" Burggrafschaft Nürnberg bedeuten? Dies hätte zur Folge, dass dieser Stein eine Zeitstellung von vor 600 Jahren hätte. Er wäre damit der älteste jemals gefundene Grenzstein.


Wir haben uns an einen Grenzsteinforscher aus der Region gewandt, mit dem wir schon an anderen Grenzsteinlinien zusammengearbeitet haben. Herr Seyerlein aus Leutershausen übersandte uns freundlicherweise eine alte Markungskarte, die das Rätsel löste.


"BN" steht für Brunster Nutzung. Es sind also Waldsteine, die das Nutzungsgebiet beschreiben, das die ehemalige Gemeinde Brunst innehatte. Die Zeitstellung der insgesamt ursprünglich 315 Grenzsteine wird auf den Zeitraum Mai bis Juni 1734 beziffert.


Die „Brunster Nutzung“ von Weißenkirchberg bei Leutershausen ist eine Stiftung, die auf die Gründerin des Klosters Sulz, die Nonne von Kirchberg, zurückgehen soll. Die Glocke des Klosters soll die im Wald verirrte wieder nach Hause geführt haben. Noch heute läutet dort das Irrglöcklein.


„Sie wandelt mächtig angezogen dem wunderbaren Klange zu;

er führt sie weit auf Weg und Stegen und endlich aus des Waldes Gehegen.“

(Friedrich Rückert, das Irrglöcklein)


Wieder ein gelöstes Rätsel bei den Grenzsteinen, die uns überall in unserer Umgebung begegnen und die immer wieder spannende Geschichten parat haben.


Ein Danke an Herrn Seyerlein, der uns hier freundlich unterstützt hat.




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