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Die historische Grenzsteinlinie der hohenzollerschen Jagdsteine, die sich von Dietenhofen bis nach Bad Windsheim zieht, hatte ursprünglich 114 Grenzsteine. Von diesen 114 konnten im Lauf der umfangreichen Recherchen, die HISTORISCHE GRENZE und die Gruppe GRENZCOMMISSAIRE parallel führten, bis heute nur noch 8 wiedergefunden werden.
Der Stein im Bild ist Grenzstein AN-KU-ODS4-030, der ursprünglich an der Brücke über den Grundgraben (Anfelden, Gde. Oberdachstetten, LKr. Ansbach) gestanden hat.
Die beiden Hohenzollernreiche, die Markgraftümer BRANDENBURG ONOLZBACH (=Ansbach) und CULMBACH entstanden 1486 aus der Burggrafschaft Nürnberg, die nach dem Tod des letzten Burggrafen Albrecht Achilles zwischen seinen beiden Söhnen aufgeteilt wurden.
Mit dem Regensburger Teilungsvertrag 23.07.1541, dem Heilsbronner Teilungsrecess am 25.08.1719 und dem Prälimiarrecess von Nürnberg (08.05.1752), entstand die "Acta Frauenaurach" in zwei Exemplaren, eines am 16.05.1753 und ein weiteres am 17.05.1753. Das erste betraf die Grenzen des Wildbanns und die zweite die Grenzen der Blutgerichtbarkeit (Fraischgrenze).
Im Bereich Oberdachstetten/ Windelsbach verlaufen zwei dieser Linien. Die Grenzsteine sind nur an zwei Merkmalen zu unterscheiden:
Fraischgrenzsteine haben eine rechteckige Grundform und an der Stirnseite ein "HO" für hochfraischliche Obrigkeit
Jagdgrenzsteine haben eine quadratische Grundform und an der Stirnseite ein "HW" für hochfürstlicher Wildbann
Alles andere ist identisch ausgestaltet, so dass es durchaus möglich ist diese zu verwechseln:
Die Wappenseiten zeigen auf der einen Seite ein "BO" für Brandenburg Onolzbach und auf der anderen ein "BC" für Brandenburg Culmbach.
Die Schmalseite zum folgenden Stein weist das Hohenzollernwappen und darunter die Laufnummer des Stein auf.
Am Jagdgrenzstein vom Titelbild ist das Hohenzollernwappen mit dem silber-schwarz grevierten Schild deutlich zu erkennen.
Die Laufnummer darunter ist nicht mehr lesbar. Nur aufgrund des Abgleichs mit dem Versteinungsprotokoll kann von der Nr. 30 ausgegangen werden.
Wo sind die Grenzsteine hingekommen?
In einigen Fällen konnte durch intensive Recherche und durch Befragungen der Verbleib solcher historischen Steine nachgewiesen werden.
An der Rothenburger Landhege zum Beispiel fanden sich zwei der dortigen Grenzsteine in einem Dachgiebel wieder, ein anderer steht an einem Gartenzaun.
Bei den historischen Jagdsteinen der Hohenzollern allerdings ist der Ausfall an Originalsteinen enorm!
HISTORISCHE GRENZE benötigt dringend die Unterstützung aus der Bevölkerung, um noch existente Grenzsteine zu lokalisieren. Wir möchten diese dann registrieren und fotografieren, um deren Verbleib nachzuweisen und einen weiteren Verlust dieser Zeugen der Vergangenheit zu vermeiden.
Wenn Sie wissen, wo sich solche historischen Grenzsteine befinden, dann bitten wir Sie herzlich uns zu informieren. Schreiben Sie uns unter projekt@historische-grenze.de, rufen Sie uns an 0911 3606 6077 oder chatten Sie mit uns: http://directmessage.historische-grenze.de
Senden Sie uns idealerweise ein Bild des Grenzsteins zu (alle Seiten fotografieren) und eine möglichst genaue Ortsbeschreibung (gerne auch Geodaten).
Mehr Informationen zu den Grenzlinien der Hohenzollern finden Sie im Internet unter http://bo-bc-1753.historische-grenze.de . Besuchen Sie auch gerne alle anderen Angebote von HISTORISCHE GRENZE unter http://historische-grenze.de
HERZLICHEN DANK
(sollten Redaktionen von Printmedien noch Bildmaterial benötigen, kann dies angefordert werden unter presse@historische-grenze.de)
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